KULTURKRAFT-STUNDE: Donnerstag 20.03.2025, 19:00 UHR

Arne Jansen & Stephan Braun

„DIRE STRAITS: GOING HOME“ 

DIE KULTURKRAFT-STUNDE: NAH DRAN UND DICHT DABEI IM COSY FORUM DES PS.SPEICHER

„Der Dire Straits-Song Telegraph Road ist der Grund, warum ich angefangen habe, Gitarre zu spielen“, erzählt Arne Jansen. Ein enormes Glück für die hiesige Musikszene: „Einen Jazzgitarristen vom Format des Berliners Arne Jansen hat es in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Vielleicht noch nie“, urteilte etwa das Fachmagazin Jazzthetik über seine spartensprengenden Fähigkeiten auf seinem Instrument, die ihm unter anderem zwei Auszeichnungen mit dem ECHO Jazz einbrachten.

Going Home ist die persönlichste Einspielung des Gitarristen, den man unter anderem als kongenialen Saitenpartner des Trompeters Nils Wülker kennt. Jansen nimmt die Zuhörenden mit auf eine Reise zu den Wurzeln seiner Musikbegeisterung. Mit jedem nuancenreichen Ton lässt er sie spüren, was ihm die Dire Straits und ihr Kopf Mark Knopfler einst bedeuteten und welche fein verästelten Seeleneindrücke sie bei ihm hinterlassen haben.

In dem Cellisten und Bassisten Stephan Braun, mit dem er seit über 20 Jahren musikalisch und freundschaftlich eng verbunden ist, hat Jansen einen gleichermaßen überraschenden wie perfekten Duett-Partner für die originellen kammerjazz-rockigen Umdeutungen der Songs seiner Jugend gefunden. Denn Stephan Braun ist ein Ein-Mann-Orchester: Dank einer zusätzlichen tiefen Saite auf dem Cello, ungewöhnlicher perkussiver Spieltechniken und großem improvisatorischem Geschick vermag er die Funktionen einer ganzen Band zu übernehmen.

So wie auf Going Home hat man die bekanntesten Lieder der erfolgreichsten britischen Rock-Gruppe der 1980er Jahre noch nie gehört. Das geht sogar so weit, dass man die millionenfach verkauften Gassenhauer stellenweise kaum oder erst ganz spät erkennt und sie dadurch neu für sich entdecken kann - sei es Money for Nothing, das als Walzer mit einem gewissen Wüsten-Rock-Twang wiedergeboren wird, das unglaublich lässig tänzelnde Sultans of Swing, das beinahe schon clubbig-psychedelisch daherkommende Calling Elvis oder die die stille Duo-Lesart des Welthits Brothers in Arms. Zu Letzterem hat Jansen eine spezielle Verbindung – 2012 spielte er die Nummer mit seinem Trio bei einem Konzert im Rahmen des Koktebel Jazz Festivals auf der Krim, die damals noch ukrainisch war. „Das war ein ganz bewegender Moment, es gab richtige Verbrüderungsszenen danach“, erzählt der Gitarrist. „Da merkt man: Mark Knopfler schafft es, Songs zu schreiben, in denen sich tiefere Wahrheiten verbergen, die etwas in den Menschen überall auf der Welt zum Klingen bringt.“


 

Arne Jansen prägt seit über zwei Jahrzehnten die deutsche und internationale Jazzszene mit seinem unverwechselbaren Stil und seiner kreativen Vielseitigkeit. Sowohl als Solist als auch in der Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Ensembles.
Als Gewinner des ECHO-Jazz 2017 für das Album Nine Firmaments mit dem Arne Jansen Trio und des ECHO-Jazz 2014 für das Album The Sleep Of Reason – Ode To Goya hat Jansen bedeutende Meilensteine in seiner Karriere gesetzt.
Neben seiner Arbeit mit dem Arne Jansen Trio spielt er in zwei Duo-Projekten. Zum einem mit dem Trompeter Nils Wülker, zum anderen, wie bei den KULTURKRAFTTAGEN, mit dem Cellisten Stephan Braun, bei dem sie sich der Musik der Dire Straits und Mark Knopfler widmen.
Darüber hinaus ist er gefragter Gastmusiker für Liveauftritte und Studio, etwa mit Nils Landgren, Matthias Schweighöfer, Katja Riemann, dem Orchestra Baobab aus dem Senegal, Paul Van Dyk, Jazzanova oder dem Film Orchester Babelsberg.
Eine weitere Leidenschaft verspürt Arne Jansen für das Unterrichten. An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie an der Universität der Künste Berlin unterrichtet er die Fächer Jazzgitarre und Improvisation.

 

Stephan Braun ist ein Cellist, der die Zuhörer überrascht, ob mit seiner Band deep strings, seinem Jazztrio oder solistisch. Seine eigene Sprache hat er auf dem Fundament der klassischen Musik in der Improvisation des Jazz gefunden. So ist er heute ein vielseitiger Improvisateur in unterschiedlichsten Projekten. Außergewöhnliche Spieltechniken, rhythmische Raffinesse und melodischer Einfallsreichtum zeigen ein ganz neuartiges Cellospiel des 21. Jahrhunderts. Er ist erster Preisträger des internationalen Jazzwettbewerbs in Bukarest und gastierte weltweit auf Bühnen und Festivals, wie der Staatsoper Wien, Concertgebouw Amsterdam, Olympia Theatre Paris, Pori Jazzfestival in Finnland, Montreal Jazz Festival, New Directions Cello Festival in Boston, Festival Vivacello in Moskau. Er spielte Konzerte mit bekannten Musikern und Ensembles, unter anderem mit Melody Gardot, Nils Landgren, Till Brönner, Gil Goldstein, Giora Feidman, Don Thomson, Kristjan Randalu, dem Cologne Contemporary Jazz Orchestra und der NDR Bigband.
Er unterrichtet an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin sowie an der Anton Bruckner Privat Universität in Linz. Momentan lebt Stephan Braun in Berlin.

Wie für Miles Davis gilt auch für Mark Knopfler: Da gibt jemand mit wenigen Tönen wirklich etwas von sich preis. Das ist, was mich mittlerweile interessiert – dass der Zuhörerin oder dem Zuhörer klar wird, was für eine Bedeutung das Gespielte für dich hat. Und darum geht es auch auf diesem Album: Auf dem Instrument zu singen.
— Arne Jansen

Weitere Infos: www.arnejansen.com


GITARREN-WORKSHOP UND MUSIKALISCHER VORTRAG (CLINIC) MIT ARNE JANSEN

Am Sonntag, den 15. Februar 2025 gibt Arne Jansen in Kooperation mit der M1-Musikschule in Einbeck einen Workshop, sowie einen Musikalischen Vortrag. Die Teilnahme ist kostenfrei.

 

Photos Arne Jansen / Stephan Braun @ Jörg Seinmetz/ Stephan Braun ©